Im Gespräch mit Thomas Hauck (Teil 2)

17.06.1987, Büro für animal aided design. Gespräch zwischen Thomas Hauck (Animal Aided Design) und Marion von Osten (fallingwild).

Animal Aided Design entstand als Forschungsprojekt an der Universität Kassel und wird jetzt als praktische Methode von Thomas Hauck angewandt, um städtebauliche tiergerechte Planung anzuregen und zu begleiten. Hauck stellt eines seiner aktuellen Projekte vor, einen Turm der Stadtnatur in Hamburg. Es geht darum die Bedürfnisse von Menschen und ausgewählten Zielarten in Einklang zu bringen. Animal Aided Design beruht auf einem modularen Aufbau. Damit soll im Gegensatz zu holistischen Theorien die Natur verhandelbar bleiben und somit weniger anfällig für einen ideologischen Missbrauch sein. Denn diesen gab es schon immer, auch bei der Gründung der Grünen waren rechtsextreme involviert, die Naturschutz als Heimatschutz verstanden. Stadtnatur hingegen ist progressiv und eher dem linken Spektrum zuzuordnen. Lange Zeit wurde sie nicht als Natur anerkannt und das bleibt genau die Kernfrage dieses Gesprächs: Was verstehen wir unter Natur?