Baulabor

Im Entwurf der Modellfassade wurden unterschiedliche Habitatanforderungen für Gebäudebrüter und weitere Tiere berücksichtigt. Verschiedene Formen von Nischen, Kästen, Höhlen, Spalten und Simse sollen zu unterschiedlichen Jahreszeiten Singvögel, Falken, Krähen Tauben, Fledermäusen, Insekten und weiteren Tieren Wohn-, Nist-, Brut- und Rückzugsstätte bieten. Ziel ist es nicht nur Ersatzhabitate für die bereits an der Fassade des Haus der Statistik nistenden Mauersegler anzubieten sondern die Schaffung einer vielfältigen von verschiedenen nichtmenschlichen Akteuren bewohnten und von Pionierpflanzen besiedelten Fassade.

Formale Vorlage für das Fassadenmodell bilden die historischen Fassaden-Fertigelemente. Die zwei Grundformen – einmal mit horizontalem Rücksprung im Verhältnis zwei Drittel zu ein Drittel und zum andern mit vertikalen Vorsprüngen links und rechts im Verhältnis ein Neuntel zu drei Neuntel werden übernommen, die durch das Relief vorgegeben Volumen variiert und mit unterschiedlichen Funktionen versehen. Die schmalen Vorsprünge werden als Habitate für verschiedene Gebäudebrüter und die quadratischen Vorsprünge für unterschiedliche Formen der Pflanzung ausgestaltet. Die horizontal unterteilten Element sind immer um ein Element versetzt als Habitate für Fledermäuse (schlitzförmige Öffnung) oder Mauersegler (Einfluglöcher) gestaltet.

Das Modell wurde aus Sperrholz der franz. Seekiefer gebaut. Das Material ist schadstoffarm und wird neuerdings auch tatsächlich im Fassadenbau eingesetzt. Es kann einfach mit ökologischen Farbanstrichen oder einer auf Leinöl basierenden Lackierung behandelt und vor Witterung geschützt werden.