Im Gespräch mit Andrea Schulz

29.03.2019, Steglitz am Markusplatz. Franziska Zahl und Kolja Vennewald (fallingwild) treffen Andrea Schulz (NABU)

Andrea Schulz von der Arbeitsgruppe „Gebäudebrüter“ des Naturschutzbundes (Nabu) setzt sich seit über 10 Jahren ehrenamtlich für den Erhalt von Gebäudebrütern ein. Gebäudesanierungen und Neubauten zerstören die Nistplätze der standorttreuen Vögel. Für den Nestbau wichtige Fugen und Nischen werden versiegelt und mit giftiger Dämmung verschlossen, ohne für Ersatznistkästen zu sorgen. Zudem werden die allgegenwärtigen Neubauten mit großflächigen Glasfassaden für viele Vögel zum tödlichen Verhängnis und bieten weder direkte Brutmöglichkeiten noch Möglichkeiten für Ersatzmaßnahmen. Damit Vögel Sanierungen überleben, kartieren Frau Schulz und weitere Ehrenamtliche des Nabu, Nistplätze von Gebäudebrütern an sanierungsträchtigen Gebäuden. Die Kartierungen werden in einer für die Öffentlichkeit zugänglichen Online- Datenbank gespeichert und von Umweltbehörden eingesehen, welche daraufhin die Bauherren auffordern einen Gutachter zu rekrutieren. Werden die kartierten Nistplätze bestätigt, muss theoretisch ein Baustopp verhängt werden. Allerdings handelt es sich hierbei nur um eine seit 2014 existierende Verordnung und kein Gesetz. Im Gespräch und anhand von konkreten positiven Beispielen für Ersatzmaßnahmen im Rahmen unserer Begehung des Markusplatzes, gibt uns Andrea Schulz Einblicke in ihre Arbeit.